Gelungener Konzertauftritt
in St. Joseph

Bottrop: St. Joseph

Chorgemeinschaft St. Joseph / St. Peter, Bottrop, sowie der Städtische Musikverein Gladbeck und das Collegium musicum Rhein-Ruhr
Dirigent
(Foto: Dietmar Köller)
Zu einem musikalischen Erlebnis von hohem Rang wurde am vergangenen Freitag das 4. Oratorische Chor- und Orchesterkonzert in St. Joseph, das gut 250 Besucher genießen konnten. Chor- und Orchesterwerke haben in St. Joseph schon eine gewisse Tradition, da sie seit 2005 alle zwei Jahre mit großem Aufwand aufgeführt werden.

Unter der Gesamtleitung von Herrn Zdenko Sojcic wurde der über 80 Personen starke Zusammenschluss der Chorgemeinschaft St. Joseph/St. Peter, Bottrop, sowie des Städtischen Musikvereins Gladbeck mit Aufführungen des "Lauda Sion" sowie des "42. Psalm: Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser" von Felix Mendelssohn zu Höchstleistungen angetrieben. Die beiden Chöre haben sich bei ihrer ersten Zusammenarbeit harmonisch ineinandergefügt und lieferten einen souveränen und klangvollen Auftritt.

Das zur 600-Jahr-Feier der Kirche St. Martin zu Lüttich 1846 komponierte "Lauda Sion" vertont einen Text des Philosophen und Kirchenlehrers Thomas von Aquin. Die heute noch bekannteste der fünf Psalmvertonungen Mendelssohns ist der 42. Psalm, entstanden 1837/38, in dem nicht ein schreiender Hirsch beschrieben wird, sondern die innerlichen Konflikte der Gläubigen, die zu einem unerschütterlichen Gottvertrauen führen.

Unterstützt wurden die Chöre von den Musikern des Collegium musicum Rhein-Ruhr sowie von den fünf Solisten des Abends: der Bottroper Sopranistin Elisabeth Anna Otzisk, der Altistin Christiane Walkowiak, dem Tenor Stefan Leippe, dem Bassisten Tom Knevels sowie den Ensemblesolisten Ortwin Urban (Tenor) und Klaus-Dieter Woita (Bass). Die Solisten bewiesen ihr Können durch ausdrucksvolle solistische Darbietungen und ausgewogene Ensembles, die bis zu einem Quintett von vier Männerstimmen und Sopran mündeten.

Als weiteren Höhepunkt muss man die hervorragenden Leistungen des Orchesters Collegium musicum Rhein-Ruhr nennen. Das bestens aufgelegte über 30 Personen starke Orchester war ein Ohrenschmaus. Neben der souveränen Unterstützung bei den Chorwerken wurden auch zwei rein orchestrale Stücke zur Aufführung gebracht: das Konzert wurde eingeleitet mit der "Hebriden-Ouvertüre" von Felix Mendelssohn, nach einer kurzen Pause in der Mitte des Konzertes eröffnete das Orchester den zweiten Teil der Veranstaltung mit "Les Préludes" in Erinnerung an den 200. Geburtstag von Franz Liszt. Mendelssohn fasste seine Eindrücke, die er auf einer Reise durch das schottische Hochland 1826 gewonnen hatte in einer gerade zu vollendeten sinfonischen Dichtung zusammen; diese Eindrücke wurden dem Publikum durch die eindrucksvolle Umsetzung des Orchesters unter markantem Dirigat von Zdenko Sojcic lebendig vermittelt.

Gleiches gilt für die Sinfonische Dichtung Nr. 3 "Les Préludes" des deutschen Romantikers Franz Liszt: er sieht die Phasen des Lebens (Kämpfe und Stürme, Liebesglück und Schmerz, Trost, Erleben der Natur) als Vorspiele zur Melodie des Todes.

Das Publikum war begeistert und würdigte die Leistungen aller Beteiligten mit großem Applaus.
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